Mietpreise steigen weiter: Entwicklungen im 4. Quartal 2024

Das aktuelle WohnBarometer von ImmoScout24 zeigt für das vierte Quartal 2024 eine anhaltende Verteuerung bei Neuvermietungen über nahezu alle Regionen und Altersklassen von Wohngebäuden hinweg. Besonders deutlich ist die Preisentwicklung in mittelgroßen Großstädten, wo die Nachfrage stark anzieht.

Mietpreisentwicklung in verschiedenen Städten

In Düsseldorf verzeichnen Bestandswohnungen die deutlichste Verteuerung im Vergleich zum Vorquartal (+2,2 %) und im Jahresvergleich (+8,4 %). Leipzig hingegen führt bei Neubauwohnungen mit dem stärksten Anstieg der Angebotsmieten.

Auch in Dresden ist die Nachfrage nach Mietwohnungen erheblich gewachsen – innerhalb eines Jahres um 37 %. In Nürnberg steigen die Mieten für Bestandswohnungen um 11,5 % – und damit fast doppelt so stark wie in München.

Nachfrage bleibt hoch, saisonaler Rückgang schwächer als in den Vorjahren

Obwohl das vierte Quartal traditionell von einer geringeren Aktivität geprägt ist, bleibt die Nachfrage insgesamt auf einem hohen Niveau. Im Jahresvergleich ist das Suchinteresse in den Metropolen und kreisfreien Städten um 14 % gestiegen, während das Umland der Metropolen einen Anstieg von 9 % verzeichnet. Selbst in ländlichen Regionen bleibt die Nachfrage mit +1 % stabil.

Verglichen mit dem dritten Quartal 2024 zeigen sich jedoch leichte Rückgänge:

  • Metropolen & Umland: -2 %
  • Ländlicher Raum: -4 %

Dieser Rückgang ist auf saisonale Faktoren wie die geringere Aktivität in der Vorweihnachtszeit zurückzuführen. In den Vorjahren fiel dieser jedoch deutlich stärker aus – 2023 etwa um 9 %, 2022 sogar um 10 %.

Neuvermietung: Preise ziehen in fast allen Städten an

Deutschlandweit liegt die durchschnittliche Angebotsmiete für Bestandswohnungen im vierten Quartal 2024 bei 8,57 €/m² – ein Anstieg von 0,3 % im Quartal und 1,8 % im Jahresvergleich.

Besonders im Rheinland steigen die Mieten spürbar:

  • Düsseldorf: +2,2 % auf 13,39 €/m²
  • Köln: +2,0 % auf 13,56 €/m²
  • Stuttgart: +1,5 % auf 14,28 €/m²

Trotz hoher Preise zeigt sich auch im Süden Deutschlands ein Plus – wenn auch moderater als im Rheinland. In Münchensteigen die Angebotsmieten um 1,2 % auf 21,22 €/m², in Frankfurt am Main um 1,4 % auf 14,97 €/m².

In Berlin hingegen bleiben die Mieten weitgehend stabil (-0,6 % auf 14,11 €/m²). Doch im Jahresvergleich zeigt die Hauptstadt ein Wachstum von 6,4 %, was nur von Frankfurt (+6,8 %) und Düsseldorf (+8,4 %) übertroffen wird.

Neubau: Leipzig und Stuttgart mit dynamischem Wachstum

Im weniger regulierten Neubausegment sind die Preise ebenfalls deutlich gestiegen und liegen nun im Durchschnitt bei 12,63 €/m². Innerhalb eines Jahres entspricht das einem Anstieg von 7,8 %.

Besonders hervorzuheben sind:

  • München: 25,68 €/m²
  • Berlin: 20,11 €/m²
  • Frankfurt am Main: 18,35 €/m²

Während Berlin als einzige Metropole einen leichten Rückgang von -0,3 % verzeichnet, weist Leipzig mit +3,9 % im Quartalsvergleich und +12,7 % im Jahresvergleich das stärkste Wachstum auf. Dennoch bleibt die Stadt mit 13,09 €/m² eine der günstigeren unter den großen Städten.

Städte der zweiten Reihe: Nürnberg mit starkem Mietanstieg

Eine Sonderauswertung der Mietangebote in Städten außerhalb der klassischen Top-8-Metropolen zeigt, dass hier eine besonders dynamische Entwicklung stattfindet. Die Nachfrage ist im Jahresvergleich um 18 % gestiegen, in den Metropolen hingegen um 14 %.

In Dresden liegt das Nachfragewachstum bei 34 %, in Bochum bei 21 %. Auch bei den Preisen zeigt sich ein ähnliches Bild:

  • In Nürnberg steigen die Angebotsmieten für Bestandswohnungen um 11,5 % auf 11,30 €/m² – der stärkste Zuwachs dieser Städte.
  • In Essen wachsen die Mieten um 8,7 % auf 8,62 €/m², schneller als in jeder der acht größten Metropolen.

Fazit

Das vierte Quartal 2024 zeigt eine weiterhin hohe Nachfrage und steigende Preise, insbesondere in Städten außerhalb der klassischen Metropolen. Während der saisonale Rückgang schwächer ausfällt als in den Vorjahren, bleibt der Druck auf dem Mietmarkt hoch. Die stärksten Mietsteigerungen sind in Düsseldorf, Leipzig und Nürnberg zu beobachten.

Letztendlich zeigt sich: Die Wohnungsknappheit bleibt das Hauptproblem. "Die Debatte über strengere Mietregulierungen nimmt mit dem Bundestagswahlkampf Fahrt auf. Doch statt die Symptome zu bekämpfen, muss der Fokus auf den Wohnungsmangel gerichtet werden", sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24.

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